Aufklärung tut not

Der hauptsächliche Grund, dass Unternehmen nur wenig Menschen mit Behinderungen ausbilden, ist ein Mangel an Information über Unterstützungsleistungen, wie sie von den Hauptverbänden der Wirtschaft beispielsweise hier aber bereits aufgeführt werden. Die Beantragung sei zudem oftmals zu bürokratisch.

Studie der Bertelsmann-Stiftung: Berufsausbildung junger Menschen mit Behinderungen

Die hier genannte Untersuchung führten Frau Prof. Dr. Ruth Enggruber (FH-Düsseldorf) und Herr Prof. Dr. Josef Rützel (TU Darmstadt) durch.

Berufsausbildung junger Menschen mit Behinderungen - Bertelsmann Stiftung

Berufsausbildung junger Menschen mit Behinderungen – Bertelsmann Stiftung

Für diese Studie wurden insgesamt 1.011 ausbildungsberechtigte Betriebe befragt, die nach den Kriterien Betriebsgröße und Verteilung nach Ost und West repräsentativ sind. 24,1 Prozent dieser Betriebe bildet aktuell Menschen mit Behinderungen aus oder hat dieses in den letzten fünf Jahren getan. Je größer – gemessen an der Mitarbeiterzahl – ein Unternehmen ist, umso eher bilden sie Menschen mit Behinderungen aus. 47,1 % der Unternehmen, die Menschen mit Handicap ausbilden, sprechen hier von positiven Erfahrungen, die sie mit ihren Azubis gemacht haben. Nur 8,5 % geben hier negative Auskünfte. Als positiv wird vor allem die höhere Motivation von behinderten Menschen bei der Arbeit genannt. Als negativ gilt der höhere Zeit- und Betreuungsaufwand.

Um individueller auf die Bedürfnisse von Auszubildenden mit Behinderung eingehen zu können, wird von Unternehmensseite beispielsweise die Gliederung der Ausbildung in einzelne Bausteine angedacht. Hierdurch könnte man den Jugendlichen Teilerfolge gutschreiben und die Ausbildung auch inhaltlich kombinieren. Zudem sollten die Informationsangebote über die Fördermöglichkeiten an einer Stelle gebündelt werden, um eine bessere Übersichtlichkeit herzustellen.Dieses ist nach meiner Meinung mit dem Portal „Inklusion-gelingt.de“ aber schon recht gut gelungen.Oftmals werden Behinderungen aber auch gar nicht erkannt, beispielsweise, wenn sie psychischer Natur sind.

Die Übertragung des Inklusionsgedankens auf die Berufswelt ist ein sehr lobenswerter Ansatz.

Positiv bleibt jedenfalls festzuhalten, dass man sich jetzt mit diesen Fragestellungen beschäftigt. Die Studie ist ebenfalls optimistisch, dass gerade in Ausbildungsberufen, in denen ein großer Mangel an Nachwuchskräften herrscht, auch vermehrt Menschen mit Behinderungen ausgebildet werden. Ich persönlich bin hinsichtlich solcher Statistiken ja immer etwas vorsichtig. Aber allein die Übertragung des Inklusionsgedankens auf die Berufswelt ist ein sehr lobenswerter Ansatz.

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