CDU zwischen Aufbruch und Selbstfindung

Die Ereignisse in Thüringen und der in Aussicht gestellte Rücktritt der Vorsitzenden haben aus meiner Sicht die Frage nach einer Selbstverortung der CDU aufgeworfen:

Meine CDU ist nicht opportunistisch. Sie ist stets am Gemeinwohl orientiert. Sie bietet jedermann eine politische Heimat vom Bäckerlehrling bis Bankdirektor. Uns eint die Überzeugung, dass die Lebenswege der Menschen nicht statisch sind, sondern jeder etwas aus sich machen kann. Darum lehne ich auch jeglichen Klassenkampf ab. Das Vorankommen geschieht auf marktwirtschaftliche Art und Weise und nicht nach Gutsherrenart und politischem Wohlwollen. Zudem ist uns jeglicher Sozialpaternalismus fremd. Wir gucken nicht von oben herab auf andere, weil das Leben stets in Bewegung ist. Ob jemand aus Surinam oder Indien kommt, sollte uns egal sein. Hauptsache der- oder diejenige ist bestrebt, für das Gemeinwohl anzupacken. Gleiches gilt nach Möglichkeit auch für Menschen mit Handicap.

Aus diesem Grund machen wir keine gemeinsame Sache mit Klassenkämpfern oder Faschisten. Ihr Weltbild ist uns fremd.

Wir sind aber auch nicht empfindlich und gestehen jedermann, der auf Abwegen war, eine Besserung zu. Die CDU ist überkonfessionell, bezieht sich nicht nur auf den Katholizismus. Die CDU ist fest verwurzelt in Werten und Tradition, um einen freien Kopf für neue Ideen zu haben. Kein Sturm wird sie entwurzeln. Eine gesunde Portion Patriotismus zeichnet uns ebenfalls aus.

Ich hoffe daher, dass diese Partei schnell wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangt.

Dr. Carsten Dethlefs

Leserbrief zum Artikel „CDU droht neuer Machtkampf“, erschienen am 11. Februar 2020

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