Blinder US-Senator – sage niemand, dass so etwas nicht geht

 

Thomas Gore


Thomas Gore
Photo: wikipedia, 1908, Autor unbekannt

Thomas Pryor Gore war der erste blinde US-Senator. Gore wurde bereits am 10. Dezember 1870 im heutigen Webster County (Mississippi) geboren. Gore erblindete nach einem Unfall im Alter von acht Jahren allmählich, bis er im Alter von elf Jahren vollkommen das Augenlicht verlor.

Trotz dieses Schicksalsschlages ging er weiter zur Schule. Freunde und Bekannte lasen ihm den Unterrichtsstoff laut vor. Nach Beendigung der Schule im Jahr 1890 hängte er noch zwei Jahre Lehrerausbildung dran, um anschließend Lehrer an einer öffentlichen Schule werden zu können. Während des Jahres 1891 studierte er in Tennessee noch Jura, um ab diesem Jahr eine Rechtsanwaltstätigkeit in Waltall aufnehmen zu können. Während seiner Schulzeit beschäftigte sich Gore bereits ausgiebig mit der politischen Ökonomie.

Schon 1891 wurde Gore für das Staatsparlament vorgeschlagen, musste seine Bewerbung aber aufgrund seines jungen Alters zurückziehen. Dennoch wurde er ein sehr aktives Mitglied in der Populist Party und erwarb sich den Spitznamen „the blind orator“. Als die Populist Party 1895 die Macht in Mississippi verlor, ging er nach Texas und führte dort seine Anwaltstätigkeit fort. Hier führte er auch seine politischen Aktivitäten weiter und kam 1899 mit der demokratischen Partei in Kontakt. Nachdem Gore im Jahr 1901 gemeinsam mit seiner Frau nach Oklahoma übersiedelte, diente er einige Jahre in der Bezirksverwaltung des Staates. So kam es auch, dass Gore, der an der neuen Staatsverfassung des Staates Oklahoma mitwirkte, im Jahr 1907 zu einem der ersten Senatoren des neu gebildeten Staates wurde. In seiner politischen Laufbahn kämpfte Gore vor allem gegen Machtkonzentrationen in der Wirtschaft und für den damaligen Präsidenten Wodrow Wilson, wenngleich Gore den Kriegseintritt der USA 1917 ablehnte. Im Jahr 1920 verlor er die Wiederwahl und zog sich als Anwalt ins Privatleben zurück. 1930 wurde er jedoch noch einmal ermuntert zu kandidieren und führte sein Amt auch bis 1937 fort. Da Gore jedoch in Opposition zur Politik des damaligen sehr populären Präsidenten Roosevelt stand, verlor er 1937 abermals die Wahl.

Er arbeitete bis zu seinem Tode im März 1949 als Anwalt in Washington. Was bleibt, sind seine Reden, die er mit Hilfe seiner Kollegen und der Familie vorbereitete. Diese lasen ihm aus Büchern seiner 50.000 Schriftstücke umfassenden Bibliothek vor (vgl. hier Gold 1976).

Dieses Beispiel sollte betroffenen Menschen Mut machen und zeigen, was möglich ist.

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